Innovation und Solidarität
Innovation
Neue Gemeinden zu gründen ist wie das Forschungslabor einer Firma. Neues muss ausprobiert werden und Prototypen entstehen, die dann getestet werden. Die Viva Kirche Schweiz tut das Gleiche: Neue Wege werden ausprobiert, um Nachbarn und Freunde mit dem Evangelium zu erreichen. Oft geschieht dies in kleinen Gruppen. Wenn dann tatsächlich Menschen zu glauben anfangen und getauft werden, dann darf daraus eine neue Gemeinde wachsen und wird in den Verband integriert. Dies ist eine anspruchsvolle und sehr seriöse Aufgabe, die enorm viel Einsatz und geistliche Standhaftigkeit benötigt.
Solidarität
In einem Unternehmen gibt es aber auch Momente des Abbruchs und des Neuaufbaus. Ein Relaunch ist nötig. Auch das gehört zur Viva Kirche Schweiz. Wenn eine Kirche durch eine herausfordernde Zeit geht, oder sich entwickeln möchte, aber die nötigen finanziellen Mittel fehlen, greift das Viva-Kirche-Kollektiv ihr unter die Arme. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Durch neue pastorale Kräfte, die bezahlt werden müssen, oder durch eine allgemeine Budgethilfe.
Jedes Jahr wird sorgfältig geprüft, welche Kirchen und Projekte unterstützt werden. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Innovation und Solidarität sollen so geistlich und finanziell gesunde Kirchen gefördert werden, die ihren Auftrag vor Ort leben können. In diesem Jahr stehen die Pioniergemeinde in Rheinfelden und das Solidaritätsprojekt in Brunnen im Fokus von «Viva Esprit».
Die diesjährigen Hauptprojekte

Seit 2014 ist die «Internationale Chrischona Gemeinde Längi» (ICG Längi) ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Herkunft Heimat, Glauben und Gemeinschaft finden. Was als missionarisches Pionierprojekt von Daniel Fellner begann, wuchs über Jahre immer mehr. Nach Corona wurde die Gemeinde wieder kleiner. Etliche Leute sprangen ab, besuchten andere Kirchen, wurden unverbindlich, und auch Jugendliche kamen seltener. Noch immer sind in der interkulturellen Gemeinde aber rund 16 Nationalitäten dabei.
Besonderen Schwerpunkt legt die Gemeinde auf Migrantenarbeit. Neben Gottesdiensten und Hauskreisen sind die Deutschkurse im Ausländerquartier Augarten ein Herzstück der Arbeit. Zweimal im Monat lernen hier Teilnehmende aus bis zu zehn Nationen nicht nur Sprache, sondern erleben gelebte Nächstenliebe – durch praktische Hilfe, gemeinsames Essen und persönliche Besuche.
Etliche Leute aus der Gemeinde, Migranten und Asylsuchende, können zu wenig finanziell beitragen. Die meisten Ausländer und Alleinerziehenden haben nur geringe finanzielle Mittel und sind auf Sozialgelder angewiesen. Die Finanzierung der Gemeinde bleibt daher eine Herausforderung.
Seit Sommer 2024 leitet nun Jeminson Pathinathar die Gemeinde. Der Schwerpunkt der Arbeit hat sich von Pratteln-Längi nach Rheinfelden verlegt und neu ist die Kirche als «mosaic church Rheinfelden» unterwegs. Die Vision bleibt: Vielfalt und Einheit vereinen – und gemeinsam Licht und Hoffnung in die Welt tragen.

Dominique Geisser zog vor 10 Jahren nach Australien, heiratete dort Sophie und gründete eine Familie (im Bild rechts unten). So hätte es an sich weitergehen können, wäre da nicht der innere Ruf von Gott gewesen, in die Schweiz zurückzukehren, um Kirche zu bauen. So meldeten sich die beiden bei der Viva Kirche Schweiz. Diese sucht tatsächlich einen neuen Pastor für Brunnen im Kanton Schwyz, wo die Geissers gut hinpassen könnten. Die Gespräche wurden geführt und es sah gut aus. Nur: Brunnen konnte sich in der momentanen Situation die Anstellung nicht in der Höhe leisten, die Geissers für einen Neustart in der Schweiz benötigen würden. Dank Viva Esprit wurde es möglich, die Anstellung der Startmonate aufzustocken. So konnte die Familie den mutigen Schritt vollziehen und ist seit Anfang 2025 als neue Pastorenfamilie in Brunnen.
Die Kirche in Brunnen startete vor bald 40 Jahren mit 20 Leuten. Heute sind es 100 Personen, ein Drittel davon Kinder. Das aktuelle Gebäude kommt immer stärker an seine Grenzen, daher läuft die Planung für einen Neubau. Das Ziel ist es, Ende des Jahres mit dem Bau zu beginnen. Wie gut, dass diese heisse Phase nicht mit einer Pastoren-Vakanz bewältigt werden muss.
Im September feiert die Chrischona Brunnen die Umbenennung zur Viva Kirche Brunnen, dank «Viva Esprit» mit einer neuen Pastorenfamilie.






